NWZ UNTERWEGS: Die Bürger in der Stadt und in den Bezirken sind durchaus zufrieden und fühlen sich wohl. Das hat eine nicht-repräsentative Umfrage der NWZ in den vergangenen Wochen ergeben.

Gestern wurden die Ergebnisse der Umfrage beim Leserfest „NWZ unterwegs“ präsentiert. Mit interessanten Trends. Von Constantin Fetzer (Bewertung in Schulnoten 1-6).


13 Fragen hatte unsere Zeitung gestellt – zudem konnten Themen frei angegeben werden, die als positiv oder negativ wahrgenommen werden. Die Ergebnisse der Umfrage wurden gestern beim Leserfest „NWZ unterwegs“ erstmals der Öffentlichkeit und auch Oberbürgermeister Guido Till präsentiert, der auf der Bühne dazu Stellung nahm.


Ein Großteil der Teilnehmer bewerten die ärztliche Versorgung und die Einkaufsmöglichkeiten recht positiv – im Schnitt wurde dafür die Schulnote 2,9 vergeben. Nur ein „ausreichend“ gab es für den öffentlichen Personennahverkehr. Gleichzeitig sei die allgemeine Verkehrsbelastung sehr hoch. „Wir sind an einer absoluten Schmerzgrenze“, gibt Oberbürgermeister Guido Till zu. Es gebe sehr viele Baustellen in der Stadt und das Straßenverkehrsnetz sei „mehr als strapaziert“. Hier sieht der Rathauschef Handlungsbedarf – auch über die Stadt hinaus. Um dies zu verbessern, sei auch die Integration in den VVS-Verbund wichtig und „ich hoffe, dass die Entscheidung im Kreistag entsprechend positiv ausgeht“, so Till.


Gerade so „befriedigend“ fällt für die Bürger, die an der Umfrage teilgenommen haben, die Lage bei den Kinderbetreuungsplätzen aus. Obwohl vor allem in der U3-Betreuung noch viele Plätze fehlen, arrangieren sich die Teilnehmer der Umfrage offenbar mit der Situation – und vergeben eine 2,9.


Guido Till verteidigte seine Anstrengungen und Pläne, auch im Faurndauer Dittlau neuen Wohnraum zu schaffen. Die Umfrage-Teilnehmer bewerteten das Wohnraumangebot mit einer durchwachsenen 3,8. „Der Bedarf ist da und wir müssen Möglichkeiten schaffen, dass es Bauplätze gibt“, erklärte Till und versicherte, dass alle Ideen „sehr verträglich“ umgesetzt werden, auch jene im Dittlau.


Fragen an den Rathauschef


Die Bürger hatten außerdem die Möglichkeit, dem Oberbürgermeister vorab eine Frage zu stellen. Hier eine kleine Auswahl – samt Antworten von Guido Till:


Wie suchen Sie einen neuen Feuerwehrkommandanten? Wir sind auf einem guten Weg und da wird sich bald etwas tun. Ich bin überzeugt, dass man einen hauptamtlichen Kommandanten braucht, auch wenn wir bei der Suche in Konkurrenz mit Berufsfeuerwehren stehen. Es wäre ein schönes Weihnachtsgeschenk, wenn das bis zum Jahresende klappt.


Haben für Sie soziale Themen die gleiche Bedeutung wie Wirtschaftsthemen?


Die Wirtschaftskraft ist die Basis, dass wir uns viele Dinge im sozialen Bereich leisten können. Diese Themen sind mir wichtig. Allerdings sind soziale Themen ja auch beim entsprechenden Dezernat angesiedelt, darum hört man von mir wohl eher Wirtschaftsthemen, die zu meinem Ressort zählen. Allgemein nehmen soziale Themen in der Verwaltung aber einen großen Raum ein.


Ein Kinderhort im Keller oder in Container geht gar nicht!?


Der Keller steht nicht zur Diskussion, aber eine vorübergehende Containerlösung finde ich vertretbar, weil sie heute einen durchaus hohen Standard haben. Wichtiger ist, dass die Betreuung der Kinder durch die Erzieher und Mitarbeiter gut ist – und das ist sie.


Wie stehen Sie dazu, dass die verbrannte Menge im Müllheizkraftwerk steigen soll? Und was halten Sie davon, dass die EVF den Betrieb übernehmen soll?


Ich halte es für falsch, dass die Müllmenge steigen soll – das haben wir mehrfach erklärt. Die EVF hatte sich in einem Konsortium ja schon einmal beworben, aus finanziellen Gründen aber zurückgezogen. Ich fürchte, dass wird auch diesmal nicht finanzierbar sein.


Warum gibt es keine nächtlichen Lkw-Fahrverbote in Holzheim?


Wir haben jetzt mit der Firma Wackler eine freiwillige Lösung vereinbart. In einigen Monaten werden wir das aber prüfen, umsehen ob es besser funktioniert. Das Thema wird sicher auch wieder im Gemeinderat auf die Tagesordnung kommen.


Info Die Veranstaltungsreihe „NWZ unterwegs“ geht weiter. Abkommenden Montag haben die Bürger aus Eislingen die Möglichkeit, ihre Stadt zu bewerten und Fragen an Oberbürgermeister Klaus Heininger zu stellen. Das NWZ-Leserfest steigt dann am 16. August im Schlosspark in Eislingen als Warm-Up zum Filstalrock.

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